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9. November 2023

Das Leben der Farmdogs in Irland

Da unsere Station sehr ländlich gelegen ist, haben wir als nächste Nachbarn ausschließlich Farmer. Die Landwirtschaft ist weit verbreitet in Irland und zu nahezu jeder Farm gibt es auch die sogenannten Farmdogs.

Es handelt sich meistens um Sheepdogs oder reinrassige Bordercollies, die zum Treiben und stundenweisen Hüten der Farmtiere angeschafft werden.
Das Leben dieser so durch und durch freundlichen und liebevollen Hunde ist mehr als traurig.

Ihr Schlafplatz ist oft nur eine alte Holzpalette am Hof oder im Stall.
Einige Farmer nutzen auch alte Fässer, die umgekippt werden, als „vorgeschriebenen“ Unterstand.

Das Highlight des Tages besteht für die Hunde darin, von der Kette zu dürfen und eben ihrer Arbeit nachzugehen; Rinder auf eine andere Weide zu treiben oder Schafe zu hüten.
Das alles dauert maximal den Vormittag über und dann ist wieder ein „Leben“ an der Kette angesagt.

In all den Jahren sind immer wieder Farmdogs aus der Nachbarschaft bei uns aufgetaucht und immer wieder haben wir massive Tierschutzwidrige Dinge an diesen tollen Hunden gemeldet. Auf Grund dessen sind einige dieser Hunde dann gut vermittelt worden. Leider schaffen viele Farmer direkt wieder neue Tiere an.

Auf den Bildern sieht man Bruce. Er hat einen sogenannten ‘Hobble’ um (was übersetzt ‘humpeln’ bedeutet). Das ist nichts anderes als ein massiv schweres Holzbrett, das mit einer Kette am Hund befestigt wird, um bei ihm ein Humpeln zu erzeugen, damit der Hund nicht weglaufen kann. Wie man an Bruce sehen kann, klappt das nicht immer: Er hat es trotz Hobble zu uns geschafft hat. Wir haben inzwischen drei Hobble-Fälle und natürlich bei allen sofort Anzeige erstattet, denn das Anwenden ist in ganz Irland verboten.

Auch bei Pferden wird diese Vorgehensweise in Irland angewendet um das Weglaufen zu verhindern. Das Leben der Farmdogs ist ein sehr schwarzes Kapitel im Umgang mit Hunden in Irland und es muss viel mehr Aufklärung geben, dass es diese Hunde überhaupt gibt. Ihre Haltung wird als „normal“ hingenommen („Haben wir schon immer so gemacht“), bei der die Hunde Zeit ihres Lebens keinerlei medizinische Versorgung erhalten und meist auch noch zum Vermehren benutzt werden, da mit ihren Welpen gutes Geld verdient werden kann.

Es gibt für ihre Haltung Auflagen, die aber in den wenigsten Fällen umgesetzt werden und bei Verstoß meldet dies auch kaum jemand. Wir werden daher niemals aufhören, uns für Hunde wie Bruce einzusetzen und möchten ihnen heute eine Stimme geben.

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